En Allemagne, l’eau potable est considérée comme la denrée alimentaire la mieux contrôlée. Mais la transformation devient de plus en plus difficile, avec des conséquences dramatiques pour l'homme et l'environnement.
Schmerzmittel, flüssiges Plastik… Was alles in unserem Wasser landet. Zu viele Ställe. Wie die Massentierhaltung unser Wasser vergiftet. Süssstoff in zuckerfreien Produkten. Auch dieser gelangt in unser Trinkwasser. Medikamentenrückstände hat man schon mal gehört, ja. Aber ich glaube, unsere Kläranlagen sind doch schon so gut, dass wir das mit rauskriegen. Was die Klärwerke nicht rausfiltern können, landet in unseren Flüssen. Daher werden in dieser Doku eine Probe Wasser aus der Elbe genommen.
Die Laboranalyse zeigt später: In der Elbe schwimmt der Schmerzmittel-Wirkstoff Diclofenac. 0,03 Mikrogramm pro Liter. Das ist sehr wenig, aber der Stoff ist nachweisbar. Kommen Schmerzmittel und andere unerwünschte Stoffe auch bei uns im Trinkwasser an? Aus Toilette, Dusche oder Spüle geht unser Abwasser ins Klärwerk. Mit vielen problematischen Stoffen. Was das Klärwerk nicht rausholen kann, gelangt in die Flüsse. Von dort können Schadstoffe im Grundwasser ankommen, aus dem die Wasserwerke unser Trinkwasser gewinnen.
Voltaren Schmerzgel. Es enthält Diclofenac, dass in der Elbe gefunden wurde. Demnächst will der Hersteller auf der Packungsbeilage darauf hinweisen, dass überschüssiges Voltaren-Geld mit einem Tuch abgewischt und dann im Hausmüll entsorgt werden soll. Und: Nach dem Auftragen solle man nicht direkt baden oder duschen. Auch viele Schmerztabletten enthalten Diclofenac. Ein Wirkstoff, der bei Menschen die Nieren schädigen kann. Und in Gewässern auch die der Fische.
Dr. Kim Augustin leitet das Labor des Hamburger Klärwerks und des Wasserwerks, sprich er ist Laborleiter Hamburg Wasser: «Man könnte zum Beispiel eine Skala wie in Schweden einführen. Die geht von 0 bis 9 und darin kann man genau sehen, wie problematisch ein Stoff in der Umwelt ist. Doch der Bundesverband der Arzneimittelhersteller ist dagegen, Informationen über Umweltrisiken zu veröffentlichen. Unter anderem, weil zu wenig über Arzneimittelrückstände und ihre Auswirkungen auf die Umwelt bekannt ist, Heisst es auf unsere Anfrage.»
Im Lübecker Klärwerk landet das Abwasser aus tausenden Haushalten. Es wird in zahlreichen Becken aufwändig behandelt, damit es möglichst sauber in den angrenzenden Fluss, die Trave eingeleitet werden kann. Enno Thyen ist Klärwerksleiter und Student Henrik Siegel forscht zu Schadstoffen im Wasser. Sie zeigen hier, was alles getan wird, um das Wasser wieder sauber zu kriegen. Diese runden Klärbecken von da hinten, die kennt man ja auch von anderen Klärwerken. Und da wo wir hier draufstehen, was ist das? Das ist doch was Besonderes, oder?
Enno Thyen, Klärwerksleiter Lübeck: «Ja, die Nachklärbecken, die Sie gesehen haben, die trennen den Schlamm vom Wasser und das Wasser fliesst oben ab üblicherweise bei vielen Kläranlagen direkt ins Gewässer. Bei uns gibt es eine zweistufige Filtrations-Anlage. Das Wasser wird hier erst von unten durch ein Becken mit kleinen Steinen hoch gepumpt und dann in einem weiteren Becken durch noch feineren Sand wieder nach unten. Dabei bleiben viele Schadstoffe hängen, aber nicht alle.»
Was genau durchgeht, ist in vielen Fällen noch unerforscht. Student Henrik Siegel hat sich mit diesem Problem beschäftigt und herausgefunden, dass zum Beispiel kleine Fasern das Filtermaterial passieren können. Welche Fasern sind das? Henrik Siegel, Student Biochemie: «Es handelt sich hier vor allem so um Fleece-Kleidung zum Beispiel. Also um Polyester-Fasern, die beim Waschen in der Waschmaschine zum Beispiel als Abrieb freigesetzt werden und dann eben mit dem Abwasser in die Kläranlage eingetragen werden. Alles, was durch die Filterbecken nicht aufgehalten wird, gelangt durch den Klärwerksablauf in den angrenzenden Fluss.»
Die Analyse zeigt später: In die Trave gelangen pro Liter Wasser 2,27 Mikrogramm Diclofenac. Also 75 mal mehr als in der Elbe gefunden wurden. Aus allen Klärwerken gelangen nach Schätzungen bis zu 2 Tonnen Diclofenac jährlich in unsere Flüsse. Und dies ist nur die Spitze des Eisberges…